Neuerungen für Immobilienverkäufer:innen im Jahr 2025

Welche Trends bei Preisen und Zinsen sind zu erwarten? In welchen Regionen besteht hohe Nachfrage nach Wohnraum? Was erwarten Käufer:innen von Immobilien im Jahr 2025? Hier findest Du die wesentlichen Entwicklungen, die Du kennen solltest, wenn Du im Jahr 2025 eine Immobilie veräußern möchtest.

Anstieg der Immobilienpreise verzeichnet

Nach einer fast zweijährigen Abwärtsbewegung zeigt sich seit 2024 eine positive Entwicklung auf dem Wohnimmobilienmarkt. Das Wohnbarometer von ImmoScout24 für das dritte Quartal 2024 dokumentiert einen spürbaren Anstieg der Nachfrage. Deutschlandweit verzeichneten die Kontaktanfragen bei ImmoScout24 einen Anstieg um 9 Prozent. In den Großstädten stieg die Nachfrage im Vergleich zum Vorjahr um 28 Prozent, im Umland sogar um 22 Prozent. Laut Dr. Gesa Crockford, Geschäftsführerin von ImmoScout24, tragen auch die jüngsten Zinssenkungen der Europäischen Zentralbank positiv zum Kaufmarkt bei. Die Angebotspreise sind dementsprechend stabil und zeigen in einigen Großstädten bereits steigende Tendenzen. Es wird am Markt erkannt, dass nun ein günstiger Zeitpunkt zum Kauf ist, da die Preise voraussichtlich weiterhin deutlich ansteigen werden.

Bauzinsen und Kaufinteresse 2025: Der perfekte Zeitpunkt zum Immobilienverkauf?

Wenn Sie 2025 eine Immobilie verkaufen möchten, ist es ratsam, nicht nur die Preisentwicklung, sondern auch die Bauzinsen genau zu beobachten. Nach einem signifikanten Anstieg der Zinsen seit 2022 konnten viele potenzielle Käufer trotz niedrigerer Immobilienpreise keine Finanzierung erhalten.

Zum Ende des Jahres 2024 fielen die Bauzinsen jedoch wieder und erreichten bei zehnjähriger Zinsbindung eine Marke von etwa drei Prozent. Für die ersten Monate von 2025 wird erwartet, dass sie sich zwischen 3,0 und 3,5 Prozent einpendeln. Die weitere Entwicklung der Bauzinsen bleibt allerdings ungewiss, beeinflusst durch globale Ereignisse wie die erneute US-Präsidentschaft von Donald Trump, den andauernden Krieg in der Ukraine, Konflikte im Nahen Osten und bevorstehende Neuwahlen in Deutschland.

Ein Tipp für Verkäufer: Nutzen Sie die aktuelle Unsicherheit zu Ihrem Vorteil. Viele Käufer sind bestrebt, sich die derzeit noch günstigen Kreditkonditionen zu sichern, bevor möglicherweise die Zinsen wieder ansteigen. Dies könnte ein idealer Zeitpunkt sein, Ihre Immobilie Anfang 2025 auf den Markt zu bringen, um von der aktuellen Situation zu profitieren.

Gute Zeiten für Bestandsimmobilien: Knapper Wohnraum und unzureichende Neubauten

In den deutschen Ballungsgebieten bleibt der Wohnraum weiterhin knapp, und die Neubautätigkeit hinkt den Bedürfnissen deutlich hinterher. Trotz des Ziels der Bundesregierung, jährlich 400.000 neue Wohnungen zu schaffen, wird auch im Jahr 2024 voraussichtlich nur etwas mehr als die Hälfte dieser Zahl realisiert. Zusätzlich ist die Zahl der Baugenehmigungen für Einfamilienhäuser im selben Jahr gesunken. In einem letzten Versuch vor dem drohenden Koalitionsbruch hat die Bundesregierung das Gebäudetyp-E-Gesetz verabschiedet, welches kostengünstigeres und einfacheres Bauen fördern soll. Ob dieses Gesetz noch in dieser Legislaturperiode in Kraft treten wird, bleibt jedoch ungewiss.

Energieeffizienz schlägt Lage: Ein Paradigmenwechsel auf dem Immobilienmarkt

In der Vergangenheit spielte vor allem die Lage eine entscheidende Rolle beim Immobilienkauf. Heute jedoch rückt die Energieeffizienz immer stärker in den Vordergrund. Verkäufer von Bestandsimmobilien sollten sich dessen bewusst sein: Immobilien mit niedrigen Energieeffizienzklassen fallen oft aus der Auswahl potenzieller Käufer. Eine Studie des Instituts für Weltwirtschaft offenbart erhebliche Preisunterschiede: Eigentumswohnungen der Energieeffizienzklassen A+ und A erzielen im Durchschnitt pro Quadratmeter 650 Euro mehr als Wohnungen der Klassen D und E. Diese Preisunterschiede dürften sich aufgrund steigender Energiepreise noch verstärken. Der CO₂-Preis auf fossile Energien steigt zum Jahreswechsel 2025 von 45 Euro auf 55 Euro pro Tonne, was die Betriebskosten erhöht.

Sanierung vor dem Verkauf in Erwägung ziehen?

Das KfW-Förderprogramm „Jung kauft Alt“ soll unsanierte Immobilien attraktiver machen, stieß bisher jedoch auf wenig Interesse, teilweise wegen strenger Vorgaben und der unsicheren Haushaltslage nach dem Ende der Ampel-Regierung. Wenn Ihre Immobilie energetisch nicht auf dem neuesten Stand ist, könnte eine Sanierung vor dem Verkauf den Wert erheblich steigern und die Vermarktung erleichtern.

Energieausweis als Verkaufsargument

Beim Verkauf einer Immobilie ist der Energieausweis nicht nur Pflicht, sondern kann auch als Verkaufsargument dienen. Es gibt zwei Arten von Energieausweisen: Der Verbrauchsausweis basiert auf den realen Energieverbrauchsdaten und ist relativ günstig, der Bedarfsausweis hingegen gibt auf Basis einer Vor-Ort-Begehung eine genauere Bewertung des energetischen Zustands der Immobilie und ist teurer, bietet jedoch mehr Überzeugungskraft. Laut einer Studie des IfW Kiel führen energetische Verbesserungen, die durch einen Bedarfsausweis belegt werden, zu höheren Preisaufschlägen.

Diese Veränderungen auf dem Immobilienmarkt bieten sowohl Herausforderungen als auch Chancen, und die Energieeffizienz wird 2025 weiterhin eine Schlüsselrolle spielen.