Positives Signal für den Wohnungsbau: Höchste Zahl an Baugenehmigungen seit drei Jahren

Die deutschen Baugenehmigungen zeigen im Januar einen deutlichen Anstieg, was erste Anzeichen einer Erholung im Wohnungsbaumarkt signalisiert. Besonders Einfamilienhäuser profitieren mit einem Plus von 21,7 %. Dennoch bleibt die Gesamtzahl der Genehmigungen weiterhin unter dem Vorjahresniveau. Experten erwarten 2025 weniger Neubauten als ursprünglich geplant, was die Unsicherheit im Markt unterstreicht. Bleibt zu hoffen, dass dieser Trendwende-Effekt langfristig anhält.

Erste Anzeichen einer Erholung auf dem deutschen Wohnungsmarkt: Deutlicher Anstieg der Baugenehmigungen im Januar

Der deutsche Wohnungsmarkt zeigt erste Anzeichen einer Erholung, wie aktuelle Daten des Statistischen Bundesamtes belegen. Im Januar stiegen die Baugenehmigungen bereits zum zweiten Mal in Folge deutlich um 6,9 Prozent, was einem Zuwachs von 1.200 Genehmigungen auf insgesamt 18.000 Wohnungen entspricht. Dies stellt den größten Anstieg seit Anfang 2022 dar und lässt auf eine mögliche Wende hinweisen.

Besonders auffällig ist der Zuwachs bei Einfamilienhäusern, wo die Genehmigungen um 21,7 Prozent auf 3.400 stiegen. Im Gegensatz dazu gab es bei Zweifamilienhäusern einen Rückgang von 10,1 Prozent auf 1.000 Genehmigungen. Bei Mehrfamilienhäusern, der größten Kategorie nach der Anzahl der Wohnungen, wurde ein Anstieg von 5,8 Prozent auf 9.800 Wohnungen verzeichnet.

Diese Zahlen lassen vermuten, dass der Tiefpunkt der Wohnungsbaukrise möglicherweise überschritten ist, was Hoffnung auf eine Marktbelebung in den kommenden Monaten gibt.

Die Statistiker wiesen darauf hin, dass die Zahl der erteilten Baugenehmigungen seit April 2022 im Vergleich zum jeweiligen Vorjahresmonat kontinuierlich gesunken ist. Im Jahr 2024 wurden nur 215.900 Wohnungen genehmigt, was den niedrigsten Wert seit 2010 darstellt. Hohe Zinsen und gestiegene Baukosten haben in den vergangenen Jahren viele potenzielle Bauherren abgeschreckt und den Wohnungsbau erheblich gehemmt.

Trotz dieser positiven Entwicklungen erwarten die sogenannten Immobilienweisen in ihrem kürzlich veröffentlichten Frühjahrsgutachten keine unmittelbare Trendwende. Laut ihren Prognosen wird die Zahl der Baugenehmigungen voraussichtlich bei etwa 210.000 liegen, was im Vergleich zu 2023 einen Rückgang von 45 Prozent bedeuten würde. Die aktuellen Baugenehmigungen gelten als Frühindikator für den Neubau in den kommenden Jahren. Für 2025 rechnen die Immobilienexperten mit rund 230.000 neuen Wohneinheiten – deutlich weniger als das von der scheidenden Bundesregierung angestrebte Ziel von 400.000.