Die Bauzinsen sind in den letzten Tagen deutlich gestiegen, was vor allem auf die steigenden Staatsschulden und die damit verbundenen höheren Renditen auf Bundesanleihen zurückzuführen ist. Banken reagieren vorsichtig und passen ihre Konditionen an. Dies könnte insbesondere Bauherren und Immobilienkäufern erhebliche Mehrkosten bringen. Experten prognostizieren, dass die Zinsen im Laufe des Jahres zwischen 3,5 und 4 Prozent liegen könnten. Eine neue Immobilienkrise wird jedoch nicht erwartet.
Die angekündigten Milliardeninvestitionen führen zu einem Anstieg der Bauzinsen, die sich an den Renditen von zehnjährigen Bundesanleihen orientieren – einem Finanzinstrument, mit dem der Staat seine Schulden finanziert.
Obwohl das milliardenschwere Schuldenpaket der kommenden Bundesregierung noch nicht endgültig verabschiedet wurde, zeichnen sich bereits spürbare Folgen für Bauherren ab. Allein die Aussicht auf steigende Staatsschulden hat die Bauzinsen deutlich ansteigen lassen. Auch wenn der Zusammenhang auf den ersten Blick nicht sofort offensichtlich erscheint, lässt er sich leicht erklären.
Benötigt der Staat hohe Summen an Kapital, muss er Kreditgebern attraktive Zinssätze bieten. Gleichzeitig steigt mit zunehmenden Staatsschulden das Risiko, dass Investoren ihr Geld nicht zurückerhalten. Als Folge erhöhen sich die Renditen auf Bundesanleihen deutlich. Der Staat beschafft sich Geld am Kapitalmarkt, wobei insbesondere die zehnjährigen Anleihen eine zentrale Rolle spielen – und diese sind für die Bauzinsen von großer Bedeutung.
Innerhalb weniger Tage stiegen die Zinssätze für Baufinanzierungen mit einer Laufzeit von zehn Jahren um 0,33 Prozentpunkte, wie aus den Daten der Beratungsfirma Barkow Consulting hervorgeht. Dieser Anstieg stellt den größten Wochenzuwachs seit der globalen Finanzkrise vor 18 Jahren dar.
Laut dem Finanzdienstleister FMH liegt der durchschnittliche Zinssatz für zehnjährige Darlehen derzeit bei etwa 3,7 Prozent, während Angebote mit einer Laufzeit von 20 Jahren nun nur noch zu Zinssätzen über 4 Prozent erhältlich sind.
Da Immobilienkäufer und Bauherren oft Darlehen in Millionenhöhe aufnehmen, trifft jeder Zinsanstieg besonders hart – insbesondere, wenn dieser so stark ausfällt wie zuletzt. Die ING, einer der führenden Baufinanzierer in Deutschland, hatte ihre Zinssätze erst vor kurzem um 0,50 Prozentpunkte angehoben.
Andere Banken reagierten ähnlich und verkürzten zudem die Fristen für die Einreichung von Finanzierungsanfragen, wie Engel & Völkers Finance berichtet. Das zeigt, dass die Banken derzeit mit Vorsicht agieren und die kommenden Entwicklungen abwarten.
Der Immobilienkreditvermittler Interhyp, eine Tochtergesellschaft der ING, wagt einen Blick in die Zukunft. Laut den meisten befragten Banken könnten sich die Konditionen weiterhin verschlechtern. Der Finanzierungsvermittler prognostiziert, dass die Bauzinsen im Laufe des Jahres voraussichtlich zwischen 3,5 und 4 Prozent liegen werden.
Der jüngste Anstieg der Bauzinsen kommt zur Unzeit für die bereits angeschlagene Bauwirtschaft. Zuvor hatte sich die Lage im Wohnungsbau etwas stabilisiert, und die Zahl der Baugenehmigungen war zuletzt zweimal in Folge gestiegen.
Auch im Bereich der Baufinanzierungen gab es eine deutliche Erholung. Doch nun droht dem Immobilienmarkt eine neue Herausforderung. Die aktuelle Zinsentwicklung könnte die Nachfrage nach Baukrediten bei Verbrauchern erheblich dämpfen.
Laut Einschätzungen von FMH wird eine Stabilisierung der Bauzinsen erst dann erwartet, wenn sich die wirtschaftlichen Aussichten wieder verbessern. Der Finanzdienstleister geht davon aus, dass die Zinsen sich dann bei etwa 3,5 Prozent einpendeln werden.
Kurzfristig könnte die derzeitige Zinsentwicklung einige Bauprojekte gefährden. Langfristig jedoch sind sich die meisten Experten einig, dass der leicht beobachtete Aufwärtstrend, nach einer kurzen Pause, fortgesetzt wird. Eine neue Immobilienkrise wird daher nicht erwartet.
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